Noam Wiesenberg Group im Pappelgarten Reutlingen 2018

Noam Wiesenberg, bass & comp.
Philip Dizack, trumpet & co-producer
Ben van Gelder, alt saxophone
Gadi Lehavi, piano
Francesco Ciniglio, drums

Reutlingen, 3.12.2018

Noam Wiesenberg Group: Die große Freiheit der Improvisation

Die Noam Wiesenberg Group besteht aus jungen, sehr ambitionierten, in New York City lebenden Musikern. Sie waren auf Einladung von „Themu“ in den Pappelgarten Reutlingen gekommen.

Noam Wiesenberg studierte in Israel Musik und war bald sehr erfolgreich mit seinen Kompositionen. Seine Arrangementes führten zu Kooperationen mit einigen der führenden Sinfonieorchestern des Landes. Darunter das Jerusalem Symphony Orchestra, das Israel Symphony Orchestra Rishon LeZion…. Vor zehn Jahren entschied er sich endgültig für den Jazz und ging in die USA. Er studierte hier Jazz Performance am Berklee College of Music in Boston, das er 2010 abschloß. Anschließend zog er nach New York und arbeitet dort seitdem mit vielen Jazzgrößen. So ist er zur Zeit zu hören als Mitglied des Antonio Sanchez Quartet, Shai Maestro Trio, Chano Dominguez Quartet, Yotam Silberstein Quartet, Camila Meza Band & The Nectar Orchestra und findet zudem noch Zeit mit seiner eigenen Gruppe unterwegs zu sein.

Die Noam Wiesenberg Group:

Der holländische Altsaxophonist Ben van Gelder, der Guillermo Klein, Jason Moran und Lee Konitz zu seinen Lehrern zählt und inzwischen vielfach ausgezeichnet wurde. (Deloitte Jazz Award, den Gold Award, der vom National Endowment for Advancement in the Arts vergeben wird.)

Der Trompeter Philip Dizack, den Tobias Festl seit Jahren engagieren wollte und es nun endlich geschafft hat. Dizack stammt aus Milwaukee und hat nach ersten Versuchen auf dem Saxophon als 10jähriger zur Trompete gewechselt. Er studierte Jazz an der Manhatten School of Music und gewann 2005 die National Trumpet Competition und den renommierten Caruso Solo Jazz Wettbewerb. Von seiner außergewöhnlichen Spielweise konnten wir uns schnell überzeugen. Selbst in den höchsten Tonlagen klingt seine Musik nie schrill oder aufdringlich.

Der Pianist Gadi Lehavi ist ein musikalisches Wunderkind. Bereits mit zwölf Jahren spielte er beim Red Sea Jazz Festival, mit 13 begleitete er Ravi Coltrane und Dave Liebman. Seitdem war er auch auf der Bühne mit Chick Corea, Bobby McFerrin, Ron Carter, Kurt Rosenwinkel, Eddie Gomez… Heute ist er weltweit auf den besten Bühnen der Jazzwelt unterwegs.

Francesco Ciniglio aus Neapel komplettierte die Gruppe mit seinen differenzierten Schlagzeugkünsten. Er absolvierte sein Jazzstudium am City College von New York bei John Patitucci, Fred Hersch, Mike Holober, Dan Carillo und Scott Reeves und nahm privaten Schlagzeugunterricht bei Gregory Hutchinson. Im März 2015 nahm Francesco sein erstes Album mit Aaron Parks am Piano und Joe Sanders am Kontrabass auf.

Die Band ist die erste eigene Formation von Noam Wiesenberg. Neben eigenen Kompositionen gaben sie auch „Pannonica“ von Thelonious Monk zum Besten. Die große Freiheit bei den Improvisationen führte zu großartigen Kombinationen. So wechselte ein Pianosolo zum klassischen Pianotrio und weiter zum Duo der beiden Bläser, die sowohl im Dialog als auch solistisch brillierten. Ein erfrischend unkonventioneller Jazzabend mit herrausragenden Musikern.

Rainer Ortag