Joe Haider Sextet in Esslingen

Das Joe Haider Sextet spielte für den Jazzkeller Esslingen im Jugendhaus Komma

Joe Haider – Piano
Daniel Nösig – Trompete
Heinz von Hermann – Saxophon
Johannes Herrlich – Posaune
Raffaele Bossard – Bass
Dominic Egli – Schlagzeug

Esslingen, 31.10.2020

Joe Haider Sextet – As Time Goes By

„Seit über 60 Jahren bin ich nun als Jazzpianist, Komponist, Arrangeur und Pädagoge unterwegs und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Ich bin jetzt schon 84, aber immer noch frisch und lebendig!“

Der Esslinger Jazzkeller war erneut zu Gast im Komma. Jörg Freitag und seinem Team ist sehr zu danken, dass dieses mit Freude erwartete Konzert knapp vor dem nächsten Lockdown stattfinden konnte.

Der große deutsche Pianist und Jazzpädagoge Joe Haider, eröffnete den Abend mit einer Widmung an seine Mutter, dankbar, dass sie ihre Kinder so unbeschadet durch die Kriegszeiten gebracht hat. Das allseits bekannte „Bald gras ich am Neckar“ aus „Des Knaben Wunderhorn„, eine Liebesprobe mit glücklichem Ausgang, stimmt das Publikum auf einen warmherzigen und intensiven gemeinsamen Abend in surrealen Zeiten ein. Der „Freund und Kupferstecher alter Schule“ genannte Heinz von Hermann illustriert das Stück mit seinen hellen und vitalen Querflötenklängen.

Es folgen Stücke aus der aktuellen CD „As Time Goes By“ – die Haider als seine „letzte Phase in der Musik“ beschreibt. Auf diesem Weg begleitet ihn seine Band, bestehend aus drei Generationen und durchwegs guten Freunden: „Zuerst die Oktogener, Heinz von Hermann und Joe Haider, dann Johannes Herrlich und Bert Joris, die Ende Fünfzig und Anfang Sechzig sind und schließlich die beiden „Jugendlichen“ Raffaele Bossard und Dominic Egli, bei Ende Dreißig. Sie sorgen für den nötigen Drive.“ Der Trompeter Daniel Nösig spielte an diesem Abend statt Bert Joris, was nicht nur von seinem Alter her eine weitere Nuance in das Sextett brachte.

Mit dem Stück „A Hot Summer in Vienna“, komponiert von Johannes Herrlich, heizte der Schlagzeuger Dominic Egli dem Publikum im Komma temperamentvoll ein. Sehr bemerkenswert war auch ein Titel mit dem Duo Egli und Bossard.
Früher haben wir von Acht bis Vier gespielt…“ – das ist in diesen Zeiten leider nicht möglich, doch auch so war das Publikum nach diesem einen atemberaubenden Set glücklich und hörbar begeistert!

Martina Hampe

Portraits von Joe Haider

Portraits von Daniel Nösig

Portraits von Heinz von Hermann

Portraits von Johannes Herrlich

Portraits von Raffaele Bossard

Portraits von Dominic Egli

Interview mit Heinz von Hermann