Dameronia’s Legacy Allstar Octet beim Jazzfestival Esslingen

Jim Rotondi, Trompete
Dick Oatts, Altsaxophon
Jon Boutellier, Tenorsaxophon
Rik van den Bergh, Baritonsaxophon
Johannes Herrlich, Posaune
Andrea Pozza, Klavier
Aldo Zunino, Kontrabass
Bernd Reiter, Schlagzeug

Esslingen, 9. 10. 2021

„New York meets Europe“- Das Dameronia’s Legacy Allstar Octet im Kulturzentrum Dieselstraße

Es ist dem harmonischem Zusammenspiel der Musikveranstalter in Esslingen zu verdanken, dass hier auch in diesem Jahr wieder so viel guter Jazz zu hören ist. Zum ausgezeichneten Programm des Jazzfestival Esslingen steuern der Jazzkeller Esslingen und das Kulturzentrum Dieselstraße je ein Konzert bei. Da für dieses Oktett und das zu erwartendete Publikum der Jazzkeller zu klein wäre, fand das Event in der Dieselstraße statt.

Bernd Reiter, Schlagzeuger und enthusiastischer Organisator für Allstar-Bands, hat diese Formation zusammengestellt und ist seit zwei Wochen mit ihr unterwegs. Unter anderem waren sie bei dieser Tour bereits im ronnie scott‘s, London und im Jazzland, Wien und nach dem Konzert in Esslingen folgen weitere im Jazzkeller Frankfurt, dem Birdland Neuburg, Le Duc des Lombards, Paris und im Porgy&Bess Wien. Insgesamt stehen 15 Konzerte auf dem Tourplan.

Diese kleine Bigband nimmt sich der Musik von Tadley Ewing Peake „Tadd“ Dameron an. Er war ein maßgeblicher Arrangeur und Komponist der Jazzgeschichte, so arbeitete er für Count Basie, Artie Shaw, Dizzy Gillespie und Sarah Vaughan.

Hier auf der Bühne standen unter anderem zwei herausragende Musiker der New Yorker Jazzszene. Jim Rotondi, Trompete, der bereits Ray Charles und Lionel Hampton begleitete und der Altsaxophonist Dick Oatts, der seit vielen Jahren Mitglied des Thad Jones/Mel Lewis Big Band ist, dem heutigen Vanguard Jazz Orchestra.

Der französische Tenorsaxophonist Jon Boutellier, der nicht nur ausgezeichnet sein Instrument beherrscht, sondern auch die Arrangements der Dameron-Titel des Abends schrieb.

Ganz dem Baritonsaxophone verschrieben hat sich der holländische Musiker Rik van den Bergh. Als Fakultätsmitglied von Codarts (Konservatorium von Rotterdam) gewann er bereits vor 20 Jahren den japanischen Kobe Jazz Award und tourte zweimal als Solist in Japan.

Der deutsche Posaunist Johannes Herrlich vervollständigte den Bläser-Satz perfekt. Er studierte in Graz und Amsterdam, spielte mit Musikern wie Charlie Mariano, Kenny Wheeler, Bert Joris, Conte Candoli… und leitet einige Orchester.

Aus Italien kommen der Pianist Andrea Pozza aus Genua, der auch mit Charlie Mariano, Chet Baker, Lee Konitz und vielen anderen die Bühne teilte und schließlich der Bassist Aldo Zunino. Er ist Bernd Reiters favorisierter Musikerkollege für die Welt der tiefen Töne. Dass sie bestens miteinander harmonisieren und für den nötigen Groove sorgen können, davon konnten wir uns bereits bei den European Allstars  im Sommer dieses Jahres in Esslingen überzeugen.

Mit Tadd Damerons „Choose now“ begann ein sicher unvergesslich bleibender Jazzabend. Das Stück „Philly J.J.“ schrieb Dameron für seinen Freund und Schlagzeuger  „Philly“ Joe Jones. „On A Misty Night“ hat Dameron mit John Coltrane aufgenommen und wurde hinreissend interpretiert. Bei „Memories of you“ von Eubie Blake und „Flossie Lou“ von Dameron bekamen wir intensive Soli von Dick Oatts und Jim Rotondi zu hören.

Dieser Jazzabend von Jazzkeller Esslingen und Dieselstrasse war ein Fest für den wundervoll warmherzigen und temperamentvollen österreichischen Schlagzeuger Bernd Reiter, seine großarigen Musikerkollegen und ihr begeistertes Publikum.

Rainer Ortag

Portraits von Johannes Herrlich

Portraits von Dick Oatts

Portraits von Jim Rotondi

Portraits von Jon Boutellier

Portraits von Rik van den Bergh

Portraits von Andrea Pozza

Portraits von Aldo Zunino

Portraits von Bernd Reiter

Hier zum „nachsehen“ auf dem Kanal des Jazzellers: