Pérez Cohen Potter Quintet bei der jazzopen Stuttgart 2019

18/07/201927/05/2021 RainerOrtag jazzopen, Konzerte

Band der Bandleader: Pérez Cohen Potter Quintet bei der jazzopen Stuttgart 2019

Danilo Pérez, piano
Avishai Cohen, trumpet
Chris Potter, sax
Larry Grenadier, bass
Johnathan Blake, drums

Stuttgart, 11.7.2019

Bandleader huldigen ikonischen Frauen

Das Konzept der Stuttgarter Jazzopen besteht ja darin, dass es vor allem der „Open“-Teil ist, der die großen Zuschauerzahlen bringt, meist mit bekannten Künstlern, die nichts oder nur entfernt mit Jazz zu tun haben. Dadurch werden aber dann auch Perlen der Jazzmusik finanzierbar, die oft parallel zu den Großveranstaltungen Jazzgenüsse der besonderen Art erlebbar machen.

So fand in der nicht ausverkauften SpardaWelt das Konzert des Pérez-Cohen-Potter Quintettes statt, das alles bot, was man von fünf der ganz großen Jazzmusiker der Gegenwart erwarten kann.

Eigentlich wären alle fünf Namen im Titel erwähnenswert: Neben Danilo Pérez am Piano, Avishai Cohen an der Trompete und Chris Potter am Saxophon waren Larry Grenadier am Bass und Johnathan Blake am Schlagzeug schließlich ebenfalls keine Unbekannten. Doch es waren Pérez, Cohen und Potter, die mit ihren Kompositionen zu Ehren besonderer Frauen, die den Abend gestalteten. Von persönlichen Beziehungen bis hin zu Hommagen an Aktivistinnen war das Thema gespannt und ebenso vielseitig war die musikalische Umsetzung. Sensible Solopassagen und dynamische, höchst präzise gespielte Synchronmelodiebögen, mal lehnte sich Pérez weit ins Piano hinein, um dessen Saiten im Duo mit Larry Grenadier zu „Innovation Africa“ ungewöhnlicher weise zu zupfen, mal trieb Nate Smith die beiden Bläser zu raschen Läufen voran.

Virtuos, quirlig und ungemein spielfreudig war der Abend ein Hochgenuss für alle, die sich bei den Jazzopen auf puren Contemporary-Jazz gefreut hatten – und für alle, die nicht dabei sein konnten: SWR2 hat das Konzert in voller Länge aufgezeichnet. Vielleicht kommt es in die Mediathek.

Markus Minberg