FestivalKonzerte

NUEJAZZ Festival in Nürnberg 2025

NUEJAZZ im Z-Bau Nürnberg 2025
NUEJAZZ im Z-Bau Nürnberg 2025

Nürnberg, 25.10 2025

Ein Abend beim NUEJAZZ-Festival 2025

Das erst 2013 gegründete Festival wurde letztes Jahr mit dem Deutschen Jazzpreis 2024 als „Festival des Jahres“ ausgezeichnet. Das Line-up klingt auch immer wieder vielversprechend und so haben wir uns auf den Weg gemacht und das Festival am Samstag, den 25. Oktober besucht. Die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jazzpreis hat viele Nominierte, sowie Preisträger dieser Auszeichnung auf die drei Bühnen des Hauses gebracht.

Die Veranstaltungen fanden im Z-Bau statt, einem Haus mit einer unrühmlichen Vergangenheit. Dass hier nun Musik und Toleranz gefeiert wird, freute auch die zweite Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg, Frau Prof. Dr. Julia Lehner, bei ihrer Begrüßungsrede.


Andromeda Mega Express Orchestra

Daniel Glatzel – Komposition, Saxophon / Laure Mourot – Flöte / Sonja Horlacher – Flöte / Taiko Saito – Vibraphon, Perkussion / Arne Braun – E-Gitarre / Kalle Zeier – E-Gitarre / Anna Viechtl – Harfe / Matthias Pichler – Bass / Marius Wankel – Schlagzeug

Das erste Konzert fand im großen Saal statt. Das „Andromeda Mega Express Orchestra“ von Daniel Glatzl verblüffte mit seiner Mischung aus Jazz, Neuer Musik und Klassik…. und ist um ganz neue Ideen nie verlegen. Sie haben für Ihre außergewöhnliche Musik den Deutschen Jazzpreis 2021 für „Großes Ensemble des Jahres“ gewonnen und diesen Preis 2025 nun als „Live-Act des Jahres„.


Jelena Kuljić Fundamental Interactions ft. Olga Reznichenko

Jelena Kuljić– Gesang / Olga Reznichenko – Klavier / Kalle Kalima – Gitarre / Tim Dahl – Bass / Christian Lillinger – Schlagzeug

Gleich anschließend ging es weiter in der „Galerie“ des Hauses. Hier war Jelena Kuljić mit ihrer Band zu Gast. Mit ihrer außergewöhnlichen Stimme und ihrer Bühnenpräsenz, gepaart mit teils rabbiaten Texten und freigeistigen Musikern, war sie ein Erlebnis. Da sie auch Schauspielerin an den Münchner Kammerspielen zu erleben ist, war das Konzert nicht nur eine musikalische Darbietung.


Enji

Enji (Enkhjargal Erkhembayar) – Gesang / Paul Brändle – Gitarre / River Adomeit – Bass

Gleichzeitig trat Enji im „Roten Salon„, zwei Türen weiter, auf. Man könnte fast sagen, es war das Gegenteil von Jelena Kuljićs Darbietung. Die in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator geborene Sängerin hat sich bei einer Teilnahme am Musiklabor des Goethe-Instituts in ihrer Stadt in den Jazz verliebt. Inzwischen lebt sie in München und hat mit ihrer „warmen und anschmiegsamen Stimme“ bereits mehrere Alben aufgenommen. Der „Rote Salon“ war sehr schnell überfüllt und man konnte nur hinein, wenn jemand rauskam. Der Türsteher war verständlicherweise unerbittlich!


Peter Gall Quintett

Wanja Slavin – Altsaxofon & Synthesizer / Carl Morgan – Gitarre / Rainer Böhm – Klavier & Synthesizer / Matthias Pichler – Bass / Peter Gall – Schlagzeug

Anschließend ging es weiter im großen Saal. Hier hat sich inzwischen Peter Gall mit seinem Quintett auf der Bühne eingerichtet. Für sein Album „Love Avatar“ wurde er mit dem Deutschen Jazzpreis 2025 in der Kategorie „Album des Jahres“ geehrt. Beinahe die gleiche Besetzung wie bei diesen preisgekrönten Ausnahmen (Gitarrist Carl Morgen statt Reinier Baas) und die meisten Stücke davon garantierten für eine hochkarätige Darbietung.


Sera Kalo

Sera Kalo – Gesang, Synth / Igor Osypov – Gitarre, Synth / Sofia Eftychidou – Elektronischer Bass / Dylan Greene – Schlagzeug

Sera Kalo, Preisträgerin des Deutschen Jazzpreis 2025 in der Kategorie „Vokal„, war anschließend in der „Galerie“ des Z-Baues zu hören. Die vielseitige Jazz- und Soulsängerin mit karibischen Wurzeln hat hier ein eindrucksvolles Beispiel ihres Könnens abgeliefert. Mit ihren Mitmusikern arbeitet sie schon lange zusammen. Ein eingespieltes Team.


Nebbia/Downes/Lisle: »Exhaust«

Camila Nebbia –Saxophon / Kit Downes – Klavier / Andrew Lisle – Schlagzeug

Nebenan, im „Roten Salon„, waren gleichzeitig wieder ganz andere Töne zu hören. Camila Nebbias wildes, ungezügeltes Spiel am Tenorsaxophone und Kit Downes (Deutscher Jazzpreis 2025 Piano/Tasteninstrumente) energetische Antwort am Klavier wird durch das Schlagwerk von Andrew Lisle gelegentlich in einen Rhythmus geleitet. Freie Improvisation plus Highspeed.


Das NUEJAZZ Festival in Nürnberg hat an diesem Abend eine erstaunliche Vielfalt an Jazz im weitesten Sinne dargeboten. Der Altersdurchschnitt der ZuhörerInnen war weit unter dem von anderen Jazzfestivals hierzulande. Sehr erfreulich.

NUEJAZZ im Z-Bau Nürnberg 2025
NUEJAZZ im Z-Bau Nürnberg 2025