Martin Wind Gravity Trio feat. Peter Weniger und Matt Wilson im Jazzkeller Esslingen 2023

Martin Wind, Bass
Peter Weniger, Saxofon
Matt Wilson, Drums

Esslingen, 29.9.2023

Gravity

„Martin Wind – aus Flensburg nach NYC: eine tolle Karriere – war schon mehrfach im Jazzkeller zu Gast, als letztes unvergessen im Quartett mit Anat Cohen, ebenso wie der special guest heute, mit Drummer Matt Wilson. Der plaziert sich seit Jahren in den polls der Kritik unter den Top Five, spielte u.a. in den Bands von Charlie Haden und Lee Konitz, Joe Lovano und John Scofield. Langjährige Zusammenarbeit in NYC und Freundschaft verbindet beide eng, ihr starkes Rhythmusspiel ist begehrt z.B. von Dena DeRose, Bill Mays, Ken Peplowsky.

Mit Peter Weniger gehts Zusammenspiel noch weiter zurück, auf beider Zeit im BUJazzo. Auch dessen Karriere ging steil aufwärts, er lebt in Berlin und lehrt dort seit 1999 an der Uni der Künste, bis 2019 war er Leiter des Jazzinstituts. Hohe Emotionalität und brillante Virtuosität bestimmen seine musikalische Aussage.

Der CD Titel „Gravity“ kann wörtlich genommen werden, 3 Schwergewichte der Jazzszene vertrauen sich, weil sie sich lange kennen, und Sie werden ein grandioses Konzert hören!“ (Jazzkeller Esslingen)

So stand es in der Ankündigung des Konzertes und wir wurden nicht enttäuscht. Die Musiker betraten die Bühne und legten sofort los. „Still Friends“ war das erste Stück und die Botschaft von Martin Wind. Es wurden die ersten sechs Stücke des Albums „Gravity“ in derselben Reihenfolge gespielt. „Damit man beim Hören der CD nicht durcheinander kommt“ meint Martin augenzwinkernd.  Zum 50. Geburtstag einer Freundin, mit der er in seiner Jugend durch die Discotheken gezogen ist, hat Martin „Inga’s Waltz“ geschrieben. Beethovens „Pathétique“, von Peter Weniger arrangiert, zeigte, daß der hervorragende Saxophonist auch ein ausgezeichneter Arrangeur ist. Mit „Anoher Beer, please!“ hat sich die Band dann auf die Pause eingestimmt!

Nach einigen weiteren Stücken, meist von Peter Weniger komponiert, kam man doch wieder zurück auf die aktuelle CD und zum Abschluss brasilianische Rhythmen, die das Publikum (fast) von den Sitzen gerissen hätte. Die Solos von den einzelnen Musikern waren begeisternd, es gab immer wieder Zwischenapplaus. Das Schlagzeugsolo, nur mit zwei Drum-Besen, wischend und schlagend eingesetzt, brachte auch Alle zum Staunen, lachen und mitwippen.

Nach einer Zugabe war der musikalische Teil des Abends dann (leider) vorbei. Wunderbar interessante Kompositionen, mit viel Schwung und Virtuosität vorgetragen, bester moderner Jazz.

Anmerkung zum Album: Statt Matt Wilson spielte auf der CD Jonas Burgwinkel Schlagzeug.

Portraits von Martin Wind

Portraits von Peter Weniger

Portraits von Matt Wilson