Ezra Collective bei den jazzopen Stuttgart 2025
James Mollison – Saxophon
Ife Ogunjobi – Trompete
Joe Armon-Jones – Keyboard
TJ Koleoso – Bass
Femi Koleoso – Schlagzeug
Stuttgart, 2. Juli 2025
Live – Laut – Lässig
Das Londoner Ezra Collective heizt am ersten Abend der Jazzopen 2025 ordentlich ein
Heiß war`s an diesem Abend nicht nur weil das Thermometer über 35 ° C zeigte und der Schweiß mehrspurig am Körper herunterlief, heiß ging es auch im Innenhof des Alten Schlosses her. Dafür war jedoch nicht Petrus verantwortlich, sondern fünf junge Musiker aus London. Man hatte das Publikumsareal schon gleich gar nicht bestuhlt, wohl wissend was da für eine Party auf die Besucher zurollen sollte. Dancefloor war angesagt und die Akteure auf der Bühne ließen sich nicht lumpen.
Zunächst befanden sich Saxophonist James Mollison und Trompeter Ife Ogunjobi nicht auf selbiger, sondern eröffneten die Party auf dem Balkon gegenüber, von wo die ersten Bläsertöne erschallten. Bei ihren Band-Mates angekommen ging es umgehend funky zur Sache und schnell wurde klar: Die wollen nur spielen! Mit der Kraft, die man sonst von Balkan-Beats kennt, versprühten Mollison und Ogunjobi mit Keyboarder Joe Armon-Jones, Bassist TJ Koleoso und Drummer Femi Koleoso gute Laune pur – stillhalten unmöglich! Johlendes Publikum, hüpfende Musiker; Stadionfeeling in den altehrwürdigen Gemäuern.
Das geht unmittelbar in die Tanzbeine
Damit haben die Jungs Erfahrung; schließlich gab es im vergangenen Jahr eine große Show im Londoner Wembley Stadion – ein Highlight in der Gig-Historie der Formation. Wie bei einem großen Fußballspiel wurde auch in Stuttgart gefeiert. Gewiss, die Harmonien und Melodien waren eher einfach gehalten, die Lautstärke blies einen fast weg. Filigrane Riffs? Fehlanzeige! Kraftvolle und satte Unisono – Phrasen? Ja! Und gerade das geht unmittelbar in die Tanzbeine und die wurden zwei Stunden lang mit wachsender Begeisterung geschwungen.
Zu vorgerückter Stunde marschierten Mollison und Ogunjobi abermals spielend durch die Reihen und klatschten zwischendurch die Besucher ab, was diese mit freudigem Lächeln quittierten. Die musikalischen Wurzeln der Band sind mannigfaltig, wodurch eine Melange von Hip Hop, Salsa, Funk und etlichen anderen Genres zustande kommt. Sogar Melodieanklänge an Helene Fischers „Atemlos durch die Nacht“ waren gegen Ende auszumachen. Welch passender Ausklang für eine heiße bewegungsdurchschwitzte Nacht!
Bernd Epple









