Deutscher Jazzpreis für das Lebenswerk und Sonderpreis der Jury

Deutscher Jazzpreis

Rolf und Joachim Kühn und „Queer Cheer“ werden ausgezeichnet

Rolf Kühn (posthum) und Joachim Kühn werden für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Sonderpreis der Jury geht an Queer Cheer – Community for “Jazz” and Improvised Music

Für die 81 Nominierten des Deutschen Jazzpreises hat das Warten bald ein Ende: Bei der Preisverleihung am Abend des 27. April 2023 im Bremer Metropol Theater
entscheidet sich, wer eine der Trophäen und 10.000 € Preisgeld erhält. Zudem können Nominierte, die keinen Preis gewinnen, sich in diesem Jahr über jeweils 3.000 € freuen, womit der Deutsche Jazzpreis insgesamt 472.000 € an Preis- und Nominierungsgeldern ausschüttet. Wer mit dem Sonderpreis für das Lebenswerk und dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet wird, ist hingegen kein Geheimnis mehr. Auf Basis von Vorschlägen, die von Mitgliedern aus Fach- und Hauptjury eingereicht wurden, wählte die Hauptjury die Preisträger:innen in den beiden Kategorien:

Lebenswerk: Rolf Kühn & Joachim Kühn

Rolf und Joachim Kuehn bei der jazzopen im SpardaWelt Eventcenter Stuttgart 2018
Rolf und Joachim Kuehn bei der jazzopen im SpardaWelt Eventcenter Stuttgart 2018

Die Brüder Rolf Kühn (*1929, †2022) und Joachim Kühn (*1944) werden 2023 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Der Klarinettist und der Pianist gehören zu den
profiliertesten und erfolgreichsten deutschen Jazzmusikern. Rabih Lahoud, Jurymitglied des Deutschen Jazzpreises, zur Vergabe der Auszeichnung: “Nach regen und emotionalem Austausch, ob und an wen wir in diesem Jahr diesen Preis vergeben wollen, ehren wir zwei Legenden des deutschen Jazz für ihr Lebenswerk: Rolf Kühn und Joachim Kühn. Das Leben der Brüder spiegelt die wechselhafte deutsche Geschichte und ihr musikalisches Schaffen die Offenheit
des deutschen Jazz wider. Nicht nur in ihrem Heimatland, sondern weltweit sind Rolf und Joachim Kühn bekannt für ihre musikalische Neugier und Lust, neue Wege zu gehen – ob als Solokünstler, in verschiedenen Bandbesetzungen und vor allem auch gemeinsam. Die Auszeichnung mit dem Deutschen Jazzpreis steht daher nicht nur für ihr außergewöhnliches, musikalisches Lebenswerk, sondern auch für ihre unbestreitbare Bedeutung und großes Erbe für die deutsche Jazzszene.

Sonderpreis der Jury: Queer Cheer – Community for “Jazz” and Improvised Music

Queer Cheer – Community for “Jazz” and Improvised Music
Queer Cheer – Community for “Jazz” and Improvised Music

Den Sonderpreis der Jury vergibt die Hauptjury des Deutschen Jazzpreises in diesem Jahr an Queer Cheer – Community for “Jazz” and Improvised Music, gegründet von Julia Kadel, Erik Leuthäuser, Laura Winkler und Friede Merz. Mit Queer Cheer haben die Gründer:innen eine der ersten queeren Communities in der deutschen Jazzszene ins Leben gerufen, die sich mit Themen wie Diversität, Intersektionalität, Multiperspektivität und Interdisziplinarität auseinandersetzt.
“Jazz verspricht Freiheit. Die Freiheit, sich mit seiner Musik auszudrücken. Aber dieses Freiheitsversprechen kann auch an Grenzen stoßen. Mit Queer Cheer
vereinen sich queere Musiker:innen und Protagonist:innen des deutschen Jazz, um ihre eigenen Erfahrungen von Ablehnung in der sonst so offenen Jazzszene zu
thematisieren, sich gegenseitig als Betroffene zu unterstützen und gegen Diskriminierung jeder Art einzusetzen. Und um die Utopie einer besseren Welt und
einer noch offeneren Jazzszene lebendig werden zu lassen. Auch wenn das Kollektiv noch am Anfang steht, es wird weiterwachsen und gedeihen, und ich freue mich sehr, dass wir seine bisherige, bedeutende Arbeit mit dieser Auszeichnung feiern können”, sagt Aida Baghernejad, diesjährige Jurysprecherin des Deutschen Jazzpreises zur Vergabe des Sonderpreises der Jury.

Deutschen Jazzpreis im Livestream miterleben Der Deutsche Jazzpreis wird seit 2021 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Zusammenarbeit mit der Initiative Musik verliehen. In diesem Jahr findet die Verleihung am Donnerstag, den 27. April vor Fachpublikum und geladenen Gästen im Metropol Theater Bremen statt. Die Preisverleihung wird ab 17 Uhr auf der Website des Deutschen Jazzpreises sowie auf Online-Plattformen verschiedener ARD-Kulturwellen im Livestream übertragen. Der anschließende Konzertabend wird von Radio Bremen aufgezeichnet und Anfang Mai im linearen TV auf 3sat und dem NDR sowie im Radio auf Bremen Zwei ausgestrahlt. Anschließend sind sowohl die Preisverleihung als auch der Konzertabend in der ARD-Mediathek verfügbar.

Preisverleihung für Fachpublikum und geladene Gäste, ab 17.00 Uhr
Livemusik
● Cansu Tanrikulu & Nick Dunston
● Terri Lyne Carrington, Lakecia Benjamin, Felix Henkelhausen & Peter Meyer

Live-Improvisation
● Maximilian Andrzejewski, Phil Donkin & Luise Volkmann

Livestream:
Website des Deutschem Jazzpreises, ARD-Kulturwellen (u.a. BR-klassik.de),
Bremenzwei.de

Konzertabend, ab 20.30 Uhr
● Natalie Greffel
● Anika Nilles
● Michael Mayo

Sendetermine:
06. Mai 2023 ab 22.00 Uhr auf Bremen Zwei
07. Mai 2023 ab 10.55 Uhr auf 3sat
08. Mai 2023 ab 00.05 Uhr im NDR

Weitere Informationen direkt bei www.deutscher-jazzpreis.de